Garten und Terrasse

Schattenspendende Pergola

Garten Mit einer Pergola lassen sich behagliche Gartenräume schaffen und stimmungsvolle Akzente setzen. Aber nicht jedes Pergola-Modell eignet sich für jeden Garten – ausschlaggebend sind die Architektur des Hauses und der vorhandene Gartenstil.

von Felix Käppeli

Fachredaktor Garten, JardinSuisse

Die Pergola ist ein beliebtes architektonisches und raumbildendes Element in der Gartengestaltung. Sie gliedert den Garten nicht nur und hat einen praktischen Nutzen, sondern trägt durch eine passende Begrünung auch zu einem schlüssigen Gartenbild bei. Zugleich schafft die Pergola eine Verbindung zwischen Gebäude und Gartenlandschaft.

Eine an der Hausfassade befestigte Pergola ist immer noch die am meisten verwendete Variante und entspricht der eigentlichen Bezeichnung einer Pergola. Der Begriff Pergola stammt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie Vor- beziehungsweise Anbau. Das Wort bezeichnet einen raumbildenden Säulen- oder Pfeilergang, der ursprünglich zwischen Haus und Terrasse angeordnet war und mehr zur Zierde denn als Sicht- und Sonnenschutz diente. Sein charakteristisches Merkmal ist die nach oben und zu den Seiten hin offene Konstruktion.

Obwohl eine freistehende Pergola eigentlich nicht der ursprünglichen Definition entspricht, hat sich auch diese Bauart in der Gartengestaltung etabliert. Ähnlich wie ein Pavillon oder eine Laube steht diese Überdachung ohne weitere Bauten allein im Garten. Mit ihrer geometrischen Silhouette beeinflusst sie die Raumwahrnehmung im offenen Gelände massgeblich und trägt zu einem geborgenen Raumgefühl bei. Zudem eignet sie sich hervorragend, um den Aussenbereich zu strukturieren und einzelne Flächen optisch voneinander zu trennen.

Unterschiedliche Bauweisen

Bei richtiger Planung ist eine Pergola ein ausdrucksstarkes Gestaltungselement. Für welches Modell man sich entscheidet, hängt von der Architektur des Hauses, dem Gartenstil, aber auch von den Vorlieben der Bauherrschaft ab. Zu einer formalen, architektonischen Gartenform passen Metall- oder Aluminiumkonstruktionen besonders gut. Metall ist in der Gartengestaltung ein vielseitig einsetzbares Material, das je nach Form, Farbe und Struktur unterschiedliche optische Effekte auslösen kann.

Ist ein Garten hingegen eher romantisch, natürlich oder mediterran angelegt, sind reine Holzbauweisen oder solche in Kombination mit Natursteinstelen treffender.

Je nach Bauweise und Beschaffenheit erzeugt eine Pergola ein dezentes oder dynamisches Licht- und Schattenspiel. Ob als freistehende oder fassadengebundene Bauform: Alle Pergolas benötigen ein solides Fundament, trotz ihrer Luft- und Leichtigkeit.

Pergolas aus Metall

Pergolas aus Metall sind seit Jahren ein beliebtes architektonisches Mittel in der Gartengestaltung. Eine Metallpergola birgt den Reiz des Wechselspiels – modernes, kühles Material wird mit einem natürlichem Bewuchs kombiniert. Meist wird Stahl oder Aluminium verwendet. Stahl ist eine Legierung aus verschiedenen Metallen, in der das Eisen eine dominierende Rolle spielt. Der grosse Vorteil von Stahl: Eine Legierung kann man beliebig verändern und anpassen. Je nach Form, Farbe und Struktur können ganz unterschiedliche optische Effekte erzeugt werden. Cortenstahl beispielsweise entwickelt eine Schutzschicht, die den Stahl davor bewahrt, bei Feuchtigkeit und Nässe durchzurosten. So erhält eine Pergola aus Cortenstahl eine ganz besondere Optik, ist aber immer noch gegen Witterungseinflüsse geschützt. Die charakteristische Patina entwickelt ein gewisses Eigenleben und verändert die Strukturen und Farben immer wieder neu. Diese Eigenschaft macht Cortenstahl zu einem besonderen Gestaltungselement. Aber auch der einfache Baustahl hat als rostendes Material in der Pergola-Konstruktion Einzug gehalten und punktet mit seiner urbanen Optik.

Vor Korrosion und Rost kann auch eine Oberflächenbehandlung schützen. Beim feuerverzinkten Stahl wird die Oberfläche mit einer dünnen Zink-Schicht überzogen, um Korrosion und Rost standzuhalten. Beim pulverbeschichteten Stahl werden die Oberflächen mit Pulverlack beschichtet, gefertigt in unterschiedlicher Farbgebung. Oft werden beide Schutzverfahren an den gleichen Profilen angewendet, was als Duplex-System bekannt ist.

Auch Pergolas aus pulverbeschichteten Aluminiumprofilen kommen zum Einsatz und überzeugen mit einem modernen Design. Ausserdem gibt es Pergolas aus Edelstahl. Diese Art von Stahl wird auch «Chrom-Nickel-Stahl» genannt und verfügt über einen besonders hohen Reinheitsgrad. Edelstahl hat aufgrund des Chromgehalts die Eigenschaft, dass auf der Oberfläche automatisch eine dünne Schicht entsteht, die vor Korrosion schützt.

Manche Pergola-Modelle verfügen über ein verstellbares Lamellendach, das die Temperatur und die Beschattung auf eine natürliche Weise regulieren kann. Die Lamellen lassen sich je nach Bedürfnis von Hand mit einer Kurbel oder durch einen automatischen Antrieb bewegen. Oft zu sehen sind auch Metallpergolas mit Horizontalfaltstoren. Für den Schutz vor Sonne und Regen lassen sich die Storen elektrisch ausfahren. Optional sind sie auch mit Fernsteuerung erhältlich. Das PVC-beschichtete Gewebe ist wasserdicht und wärme-, kälte- und lichtbeständig.

Im Sortiment der Pergola-Anbieter gibt es auch Gestaltungslösungen in Kombination mit Holz. Edelstahlpergolas mit kugelgelagertem Beschattungssystem aus Edelholz sind ein Beispiel dafür. Dort finden sich im Deckrahmen zwei Holzlamellenroste, die sich manuell leicht verschieben lassen.

Pergolas aus Holz

Zu einem naturbelassenen oder romantischen Gartenstil passt eine Pergola aus Holz. Diese offene, auf vier Streben thronende Überdachung gehört beinahe zur Grundausstattung eines romantischen Gartens. Aber auch in einer formalen Gartenarchitektur macht eine Holzpergola in kreativer Formensprache eine gute Figur. Mit neuen gestalterischen Ideen entstehen bei Herstellern und Gartengestaltern spannende Neuinterpretationen des Naturprodukts. Holz fügt sich natürlich in den Garten ein und bietet dank seiner warmen Ausstrahlung den perfekten Rahmen für die Gestaltung des Lieblingsplatzes.

Der Begriff Pergola stammt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie Vor- beziehungsweise Anbau.

Baldachin aus Klettergrün

Damit eine Pergola einem Schattenspender gerecht wird und gleichzeitig die gestalterische Qualität erfüllt, kommt der standortgerechten Pflanzenauswahl eine besondere Bedeutung zu. Nur so entsteht ein ästhetischer und natürlicher Baldachin, der gleichzeitig auch ökologische Funktionen erfüllen kann. Zwischen der dichten Belaubung fühlen sich Insekten und Vögel wohl.

 

Meist wird bei einer Pergola die Dachfläche begrünt, und dazu werden oft Weinreben verwendet, aber auch Blauregen, Clematis, Efeu, Immergrünes Geissblatt, Rosen, Knöterich, Klettertrompeten, Wilder Wein und vieles mehr.

JardinSuisse

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