Blumenzwiebeln

2 x 5 Tipps für einen farbenfrohen Frühling

Garten Sollen sich ab Februar die ersten zarten Blüten im Garten entfalten, heisst es im Herbst: die Saat dazu legen – oder besser die Zwiebeln.

In vielen Gärten blüht es im April in den leuchtendsten Tönen, aber im eigenen Garten nicht? Wie entstehen diese zauberhaften Wiesen, in denen Wildtulpen neben Krokussen blühen? Und was sind ganz konkrete Voraussetzungen, damit sich Blumenzwiebeln gut entfalten? JardinSuisse, Unternehmerverband Gärtner Schweiz, hat die wichtigsten Tipps rund um Tulpen und Frühblüher zusammengetragen:

1. Generell gilt: Für Tulpen braucht es ein Pflanzloch, das etwa der zweifachen Grösse der Zwiebeln entspricht. Diese werden stets mit der Spitze nach oben eingesetzt. Idealerweise kommen sie unmittelbar nach dem Kauf in die Erde – ist das nicht möglich, muss man sie kühl und dunkel zwischenlagern. Die ideale Pflanzzeit beginnt Ende September und dauert bis Ende Oktober.

2. Verwildernde Blumenzwiebeln bieten ein Blüherlebnis der Sonderklasse. Das funktioniert besonders gut mit Fosteriana-, Kaufmanniana- und Greigii-Tulpen sowie Wildtulpen. Aber auch Schneeglöckchen (Galanthus), Hasenglöckchen (Hyacinthoides), Blaustern (Scilla), Elfen- und Frühlings-Krokus (Crocus tommasinianus und vernus) und viele Narzissen gehören dazu. Ideal platziert sind sie auf Wiesen, am Rande von Gehölzen, unter Bäumen oder zwischen spät austreibenden Stauden. Wichtig ist, die Bereiche erst dann zu mähen, wenn das Laub der Zwiebeln völlig vergilbt ist. Damit sich zügig ein bodenbedeckender Blütenteppich bildet, sollten möglichst viele Zwiebeln gepflanzt werden.

3. Optisch überzeugen bei den Tulpen Varianten derselben Farbgruppe, zum Beispiel Weiss kombiniert mit Pastelltönen wie Blassrosa, Dunkelrosa und Lachs oder ein warmer Mix aus Rot, Gelb und Gold. Den Aha-Effekt erhält, wer die Zwiebeln in Gruppen von mindestens 15 Stück pflanzt. Um im Garten längerfristig Blüten zu geniessen, vermischt man Arten und Sorten, deren Blütenzeitpunkt möglichst weit auseinanderliegt – also solche, die zu Beginn, in der Mitte und am Ende der Saison blühen. Wer es bunt mag, sollte der Harmonie wegen nur Tulpen der gleichen Blütenform einsetzen.

4. In Töpfen und Rabatten werden Tulpen oft ohne Begleitpflanzen eingesetzt. Doch Mischpflanzungen mit Stauden, Gräsern oder Einjährigen heben ihren Charme erst recht hervor. Für früh blü-hende Tulpen kommen Christ- und Lenzrosen (Helleborus) infrage. Mögliche Kombinationspartner für später blühende sind Stauden wie Silberblatt (Lunaria), Kaukasus-Vergissmeinnicht (Brunnera macrophylla), Bronzefenchel (Foeniculum vulgare), Storchschnabel (Geranium) oder Blattschmuckstauden wie Purpurglöckchen (Heuchera). Bei den Ziergräsern bieten sich Zartes und Reiher-Federgras (Stipa tenuissima bzw. pulcherrima) an, bei den Einjährigen das Vergissmeinnicht (Myosotis) oder das Stiefmütterchen (Viola). Wichtig ist, dass die Pflanzen früh austreiben, denn so kaschieren sie das sich gelb verfärbende Laub der verblühten Tulpen. Noch bevor diese Samen bilden, schneidet man die Stängel ab, so dass die Pflanzen keine Energie in die Samenbildung stecken. Ist das Laub komplett vergilbt, wird auch dieses entfernt.

5. Sind im April noch immer keine Spuren von grünen Blattspitzen zu sehen, könnten Wühlmäuse dahinterstecken. Besonders auf Tulpen- und Hyazinthenzwiebeln haben die Mäuse grossen Appetit. Um sie fernzuhalten, bieten sich Schutzkörbe aus Maschendraht an. Je nach Grösse und Pflanzkonzept finden darin bis zu 15 Zwiebeln Platz. Das Körbchen wird in der für die Blumenzwiebel empfohlenen Pflanztiefe in den Boden eingegraben und mit normaler Gartenerde bedeckt. JardinSuisse

Die fünf schönsten Tulpen-Alternativen

Die Pflanzenwelt ist reich an Formen und Farben. Wer über die Tulpenwelt hinausblickt, entdeckt eine riesige Bandbreite an gestalterischen Möglichkeiten. Diese fünf Alternativen zu Tulpen sorgen für frischen Wind im Frühlingsbeet.

 

  • Die aus Nordamerika stammenden Prärielilien (Camassia) gewinnen auch hierzulande immer mehr Fans. Ab Mai machen die auffallenden Blütenkerzen aus mal weissen, mal blauen Stern-blüten Eindruck. Am besten gedeihen sie auf frischen bis feuchten, gut durchlässigen Lehmböden in voller Sonne. Besonders imposant ist die bläuliche Camassia cusickii, die bis zu einem Meter hoch werden kann.
  • Ab Mai blüht der Bulgarische Lauch, auch Honiglauch genannt (Nectaroscordum), an etwa 90 cm hohen Blütenstielen. Wie sich die zart nach Honig duftenden Blüten aus den spitzen, nach oben zeigenden Knospen entfalten und langsam nach unten sinken, ist ein wundersamer Prozess. Die Blütchen selbst sind karamellfarben und lila-grün gestreift. Wie die meisten Lauche benötigt Nectaroscordum einen sonnigen Standort und gut durchlässige, eher kalkhaltige Böden.
  • Der Zierlauch (Allium) mit seinen unzähligen Vertretern hat sich in den Schweizer Gärten etabliert. Ab April zeigt er seine meist kugelrunden Blütenköpfe, die teils in einem Meter Höhe über der Bepflanzung schweben. Der Igelkolben-Lauch (Allium schubertii) mit seinen architektonischen Blüten, der purpurfarbene, im Juli blühende Kugel-Lauch (Allium sphaerocephalon) oder der weisse Glöckchen-Lauch (Allium triquetrum) gehören zu den weniger bekannten, aber sehr gartenwürdigen Arten. Da sich das Laub bereits braun verfärbt, wenn sich die Blüten öffnen, ist auch hier die Kombination mit früh austreibenden Stauden wichtig.
  • Eine imposante Erscheinung ist die Persische Kaiserkrone (Fritillaria persica) mit ihren aussergewöhnlichen Blütenständen, deren Farbe an reife Pflaumen erinnert. Bis zu einem Meter kann sie hoch werden. Sie blüht von April bis Mai und benötigt einen sonnigen Standort mit durchlässigem Boden. Eine angenehme Begleiterscheinung von Kaiserkronen ist, dass sie lästige Mäuse vertreiben.
  • Die Sommerknotenblume (Leucojum aestivum) ist eine Verwandte des Märzenbechers – erkennbar an den glockenförmigen Blüten mit grünen Tupfern an den Spitzen der Blütenblätter. Allerdings blüht sie deutlich später, nämlich erst ab April. Wo es ihr gefällt – der Standort sollte frisch bis sumpfig sein –, da verwildert sie sogar.