Garten und Terrasse

Relaxt in den Sommer

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von Othmar Ziswiler

JardinSuisse

Auf dem Balkon und im Garten ist nun alles schön hergerichtet. Die Pflanzen sind am richtigen Ort eingepflanzt, der Rasen ist gemäht und das Unkraut gejätet. Einzig gegossen werden muss jetzt noch. Dabei gilt es einiges zu beachten, denn es sollte weder zu wenig noch zu viel vom kostbaren Nass sein.

Es gibt einige Möglichkeiten, die im Voraus getroffen werden können, damit nicht zu viel gegossen werden muss. Ein lehmhaltiger Boden kann das Wasser besser zurückhalten als ein sandiger. Eine Verbesserung kann mit Kompostgaben erreicht werden. Regelmässiges Hacken, insbesondere nach starken Regenfällen, senkt die Verdunstung. Das Gleiche wird durch Mulchen mit Rasenschnitt, Holz- oder Strohschnitzel erreicht. Aber auch eine geschlossene Pflanzendecke schützt den Boden vor der grössten Hitze.

Trotzdem muss gerade im Gemüsegarten und auf dem Balkon von Zeit zu Zeit gegossen werden. Wenn Sie Giessen, dann aber richtig. Dies nicht nur im Sinne von «korrekt», sondern «ausgiebig». Es ist besser, den Boden bis in tiefere Schichten zu befeuchten und den Topf durchdringend zu giessen als jeden Tag nur gerade die oberste Schicht. Dafür kann oft ein Tag Pause zwischen dem Giessen eingelegt werden. Dadurch breiten sich die Wurzeln in tiefere Lagen aus und die Pflanzen können auch einmal trockenere Perioden überdauern. Natürlich müssen frische Aussaaten und neu gepflanzte Setzlinge jeden Tag ausreichend mit Wasser versorgt werden, denn ihre Wurzeln reichen noch nicht genügend tief in den Boden.

Abends ist die beste Giess-Zeit

Grundsätzlich ist es am besten, am Abend zu giessen. Bei kühleren Temperaturen nehmen die Pflanzen das Wasser besser auf. Die Blätter sollten aber vor dem Einnachten noch abtrocknen können. Der einzige Nachteil des abendlichen Giessens ist, dass Schnecken die Feuchtigkeit nutzen, um schnell zu den Pflanzen zu gelangen. Wenn möglich, sind temperaturempfindliche Pflanzen wie Gurken, Melonen, Tomaten und Paprika mit temperiertem Wasser zu giessen. Denn zu kaltes Wasser vom Wasserhahn führt bei ihnen zu einem Temperaturschock. Besonders gut eignet sich Wasser aus der Regenwassertonne. Dieses hat nicht nur die Umgebungstemperatur, sondern enthält auch weniger Kalk – und fällt erst noch gratis vom Himmel.

Bei voller Sonneneinstrahlung sollte nur in Notfällen Wasser gegeben werden. Es verdunstet viel schneller, und das Wasser kann sogar zu Verbrennungen bei empfindlichen Blättern führen (Linseneffekt).

Es ist bekannt, dass Tomaten nicht über die Blätter gegossen werden sollen. Das Gleiche gilt auch für gut ausgebildete Salatköpfe, denn zwischen den Blättern bleibt Wasser liegen. Fängt die Sonne kräftig an zu scheinen, kann sich das zwischen den Blättern liegengebliebene Wasser schnell stark erwärmen und dadurch die Blätter beschädigen. Diese Verletzungen sind Eintrittspforten für Schadpilze.

Achten Sie darauf, beim Giessen das Wasser möglichst nahe an der Basis der Pflanzen auszubringen. Das ist besser, als alles breitflächig zu überbrausen. Damit kann viel Wasser gespart werden, Schnecken finden den Weg schlechter zu den Pflanzen, Unkraut wächst weniger und der Boden bleibt lockerer. Da die Blätter trocken bleiben, können sich auch weniger Schadpilze ausbreiten.

Bei besonders durstigen Pflanzen wie Tomaten, Gurken, Melonen und Paprika können mit Wasser gefüllte Petflaschen kopfvoran in das Sub-strat gestülpt werden. Das Wasser fliesst nun langsam ab, und die Pflanze kann das kostbare Gut über längere Zeit aufnehmen. Mit eingegrabenen Tontöpfen oder Amphoren kann das Gleiche erreicht werden.

Sorgt ein Gewitter für eine willkommene Abkühlung, reicht dieser Regen oft nur gerade aus, um die oberste Erdschicht zu befeuchten. Darum sollten nach einem Gewitter besonders die Pflanzen in Kübeln und Töpfen kontrolliert und wo nötig nachgegossen werden.

Neben dem Giessen mit dem Schlauch oder der Giesskanne gibt es diverse verschiedene automatische Systeme. Diese reichen vom günstigen Tropfschlauch bis zu hochkomplexen Bewässerungsanlagen. Für jedes Bedürfnis gibt es das entsprechende Angebot. Hier lohnt es sich, sich vom Profi im Gartencenter beraten zu lassen, denn schnell sind ein paar hundert Franken ausgegeben, ohne dass die Anlage funktioniert. Zu beachten ist der Wartungsbedarf von automatischen Bewässerungssystemen. Besonders die Düsen oder Tropfschläuche können verstopfen oder verkalken.

Grundsätzlich ist es am besten, am Abend zu giessen. Bei kühleren Temperaturen nehmen die Pflanzen das Wasser besser auf.

5 Tipps für richtiges Giessen

  • Die Pflanzen jeweils am Abend giessen.
  • Nicht die Blätter giessen, sondern die Basis der Pflanze.
  • Bis in die tiefen Schichten der Pflanze giessen.
  • Nach einem Gewitter nachgiessen.
  • Ein automatisches Bewässerungssystem kann sich lohnen.