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Infrarotbilder Ihres Hauses

Wärmebildaktion Wie gut steht es um den energetischen Zustand Ihrer Liegenschaft? Seit 2010 wurden im Rahmen der Wärmebildaktion Infrarotaufnahmen von über 6000 Objekten gemacht. Die Resultate geben Aufschluss – eine Zwischenbilanz.

 

 

 

Bereits seit 2010 bieten der HEV Schweiz oder einzelne seiner Regionalverbände eine Wärmebildaktion für Mitglieder an. Bei der Wärmebildaktion werden Infrarotbilder von Häusern erstellt. Die Bilder dienen als Einstiegsmöglichkeit in die Gebäudeenergieberatung. Bereits über 6000 Kunden konnten schon von der Aktion profitieren. Das Produktpaket der Wärmebildaktion umfasst die Erstellung von mindestens sechs, maximal 20 Aussenaufnahmen mithilfe einer Wärmebildkamera.

Gut drei bis vier Wochen nach dem Termin erhalten die Teilnehmer ein Dossier, in dem die Bilder und darin abgebildete Bauteile mittels eines Notensystems energetisch ausgewertet wurden. Dabei kommt die folgende Notenstaffelung zum Tragen:

  • Sehr gut

Die Bewertungsnote 1 steht sinnbildhaft für einen aktuellen Baustandard. Eine aktuell errichtete oder nach gesetzlichen Anforderungen modernisierte Liegenschaft sollte diese Bewertungsnote bei einwandfreier Bauausführung aufweisen. Rund 5 % aller bisher aufgenommenen Liegenschaften wiesen diese Note auf. Bei diesen Häusern wurden die Infrarotbilder insbesondere zur Kontrolle von Bauleistungen erstellt.

  • Normal

Bereits bei der Bewertungsnote 2 gibt es Potenzial zur energetischen Verbesserung. Meist ist eine solche Verbesserung aber aus wirtschaftlicher Sicht wenig sinnvoll. Beispiel Fenster: Eine Doppelverglasung mit Baujahr 2005 mit metallischen Abstandshaltern wird mit einer Note 2 bewertet. Heutiger Stand der Technik hingegen ist eine 3-fach-Wärmeschutzisolierverglasung mit Kunststoff- oder Edelstahlabstandshalter. Die Note 2 wird im Schnitt bei 20 % der gemachten Wärmebildaufnahmen vergeben.

Bei Betrachtung der nachfolgenden Noten wird die Zielgruppe der Wärmebildaktion richtig deutlich. Für rund 75 % aller Liegenschaftsbesitzer, die sich bisher für die Wärmebildaktion angemeldet haben, ist eine energetische Betrachtung sinnvoll und kann Potenziale zur energetischen Verbesserung heben.

  • Befriedigend

Die Bewertungsnote 3 steht für einen älteren Baustandard. Es werden keine Bauschäden bewertet, jedoch ein alter Zustand aufgedeckt. Am Beispiel Fenster heisst das: Die Doppelverglasung ist aus dem Baujahr 1985, das optisch einwandfreie Fenster stellt sich energetisch als befriedigend dar, schliesst aber einwandfrei. Genau aus diesem Grund wurde die Bewertungsnote 3 mit 40 % am häufigsten vergeben.

  • Ungenügend

Hingegen zeigt die Bewertungsnote 4 einen ungenügenden Bauzustand auf. Beispielsweise Heizkörpernischen im Aussenwandbereich oder alte Doppelverglasungen werden mit dieser Note ausgewiesen, aber auch verrutschte Dachisolationen (durch Marder verursacht) oder unzureichend ausgeführte Dachanschlüsse. Mit 25 % macht die Bewertungsnote 4 einen recht hohen Anteil aus.

  • Mangelhaft

Energetisch höchst kritisch sieht es bei der Bewertungsnote 5 aus. Durchfeuchtetes Mauerwerk oder gefährliche Risse hinter Putz oder auch Einfachverglasungen führen zu dieser Bewertung. Bei gut 10 % aller Wärmebildaufnahmen in den letzten Jahren wurde diese Note vergeben. Zu erwähnen wäre noch: Bei Häusern mit den Bewertungsnoten 4 und 5 kann es zu weiteren Bauschäden kommen, beispielsweise durch Schimmelbildung oder Zersetzungen.

Wie weiter nach den Aufnahmen?

Sicher können auch in Eigenregie durchgeführte energetische Massnahmen kurzfristig Abhilfe schaffen. Dazu gehören zum Beispiel: Fensterflügel einstellen, Haustür erneuern oder der Austausch vereinzelter Fenster infolge von Wärmebildern. Sollte sich jedoch zeigen, dass eine umfangreiche Sanierung zweckmässig wäre, ist eine solche mittels GEAK Plus zu planen, um alle Möglichkeiten mit der Fachperson auszuloten. Dabei werden neben der Gebäudehülle auch die Heiztechnik und sonstige installierte Anlagentechnik betrachtet und mögliche Fördermittel für eine Sanierung in die Berechnung einbezogen. Übersteigt die Förderung für die Umsetzung energetischer Massnahmen den Betrag von Fr. 10 000.–, ist ein GEAK Plus zwingend erforderlich. Generell kann der GEAK Plus ab einer Bauteilbenotung von 3 oder schlechter ein Fahrplan für eine energetische Sanierung sein.

Alle Wärmebildteilnehmer der HEV-Schweiz-Aktion in den Kantonen Zürich und Schaffhausen erhalten im Anschluss an die Wärmebilder eine unverbindliche Offerte für einen GEAK Plus durch die Sager AG. Die Kooperation mit der Sager AG rundet die allfällige energetische Renovation ab und bietet jedem Liegenschaftsbesitzer die Möglichkeit, auch tatsächlich von einer energetischen Verbesserung durch Kompetenz und Erfahrung zu profitieren.

Selbstverständlich können auch alle Liegenschaftsbesitzer ausserhalb der Kantone Zürich und Schaffhausen von einer unverbindlichen GEAK-Plus-Offerte profitieren und sich unter energiesparen(at)sager.ch oder info(at)ibih.ch melden. Zudem kann jeder auf der Website des Vereins GEAK (geak.ch) einen GEAK-Experten wählen. Pd

 

 

 

 

Wärmebildaktion

Wünschen Sie einen ersten energetischen Eindruck Ihrer Liegenschaft? Dann melden Sie sich online bis am 28. Februar 2022 an: hev-schweiz.ch/angebote/infrarot

Die Thermografieaufnahmen werden von der Firma ibih AG, Kasinostrasse 19, 5000 Aarau, bis Ende März 2022 durchgeführt, je nach Witterung. Über Ihren Termin informiert Sie die ibih AG fünf Tage im Voraus per E-Mail und Brief. Um für die Infrarotaufnahmen optimale Ergebnisse zu erzielen, sollte das Haus am Tag der Aufnahme gleichmässig beheizt sein. Zudem müssen die Fenster geschlossen und die Storen geöffnet sein. Um ideale Messergebnisse zu erzielen, wird der Termin in den Randzeiten bzw. je nach Witterung nachts stattfinden müssen. Für die Erstellung der Aufnahmen besteht keine Anwesenheitspflicht des Eigentümers. Das Grundstück muss jedoch frei zugänglich sein. Genaue Hinweise zur Vorbereitung Ihrer Liegenschaft erhalten Sie nochmals im Terminanschreiben.

Ihr Wärmebilddossier – dazu gehören Ihre Wärmebilder inkl. einer Auswertung sowie weiterführende Hinweise – wird Ihnen nach der abschliessenden Auswertung per Post, zusammen mit der Rechnung, zugestellt.

Planungsgrundlagen für die energetische Sanierung

Lernen Sie die folgenden vier hilfreichen Tools kennen.

1 Infrarotaufnahmen

Jedes Objekt gibt Wärmestrahlung ab, die mittels Infrarotbilder – auch Infrarotthermografie genannt – dargestellt werden kann. Die verschiedenen Farben eines Infrarotbildes zeigen die Intensität der Strahlung entsprechend der örtlichen Oberflächentemperatur. Die Infrarotthermografie ist ein zuverlässiges Verfahren, um Gebäude auf ihre energetische Verfassung zu überprüfen. Wärmeverluste oder Wärmebrücken infolge Konstruktionsfehler bzw. baulicher Mängel werden durch die Infrarotthermografie aufgedeckt.

2 eVALO – Analysetool für energetisches Erneuern

Mit eVALO kann eine umfassende Sanierung Ihres Gebäudes auf einfache Art mit dem Energiesparrechner simuliert werden. Mittels weniger Klicks werden Fenster, Wärmedämmung und Haustechnik definiert. Basierend auf einem Erneuerungsvorschlag durch das Onlinetool können individuelle Erneuerungsvarianten erstellt werden.

Die Resultate vermitteln einen ersten Eindruck zu Energiesparpotenzial, Kosten und einer möglichen Staffelung der Arbeiten.

3 GEAK Plus (Beratungsbericht), Gebäudeenergieausweis

Der Gebäudeenergieausweis der Kantone (GEAK) zeigt auf, wie viel Energie ein Gebäude im Normbetrieb benötigt. Dieser Energiebedarf wird in Klassen von A bis G in einer Energieetikette angezeigt. Zusätzlich zeigt der GEAK auch das energetische Verbesserungspotenzial von Gebäudetechnik und Gebäudehülle auf, ähnlich einem energetischen Grobkonzept. Mit dem GEAK Plus erhalten Immobilienbesitzer als Ergänzung zum Ist-Zustand ihres Gebäudes auch noch einen Gebäude-Effizienzpfad an die Hand: Der GEAK-Experte liefert einen Beratungsbericht, in dem konkrete Massnahmen aufgelistet werden, wie das Gebäude im Bereich Energie auf Effizienz getrimmt werden kann. Neben den möglichen Energieeinsparungen werden auch die mit den Massnahmen verbundenen Kosten ausgewiesen.

4 Impulsberatung

Bei einem reinen Heizungsersatz bietet sich eine Impulsberatung auf erneuerbarheizen.ch an. Für die Einleitung konkreter Erneuerungsmassnahmen sind zusätzliche Abklärungen nötig. Hierfür eignet sich das Angebot mit GEAK Plus, dem Gebäudeenergieausweis mitsamt Beratungsbericht.

HEV Schweiz